Gemeinsam mit der Distributed Design Plattform fördert das Happylab kreative Talente, die an der Schnittstelle zwischen Design und der Maker-Bewegung tätig sind. Von September bis Februar 2023 findet bei uns im Happylab die Distributed Design Residency statt, bei der wir Maker*innen und Designer*innen bei der Realisierung ihrer Projekte unterstützen. Nach einem Open Call im Juli 2022 wurden acht Maker*innen auf Grundlage der Umsetzbarkeit ihrer Projekte im Makerspace, des Designs und der sozialen & ökologischen Auswirkungen der Arbeit für die Residency ausgewählt.
Unsere Residents bekommen zur Umsetzung ihrer Projekte u.a. Zugang zu den Maschinen im Happylab (3D-Drucker, Laser Cutter, CNC-Fräse, Holz- & Metallwerkstatt,...), Einschulungen im Makerspace, projektbezogene Beratung und Atelierplätze zur Verfügung gestellt. Das Ziel der Residency ist - je nach aktuellem Projektstatus - die Umsetzung einer Idee, erster Prototypen oder einer Kleinserie, die Design und Making miteinander verbindet.
Neugierig auf die Projekte? Zum Auftakt im September konnten wir uns mit allen Residents treffen und einen Einblick in den aktuellen Stand der einzelnen Projekte gewinnen.
Die Projekte:
Alles Spitze? - Stephanie Edelhofer
Nach ihrer Ausbildung zur Bekleidungstechnikerin und dem Studium Fashion & Technology ist Stephanie Edelhofer auf der Suche nach Möglichkeiten, die Modeproduktion neu zu denken. Im Rahmen ihres Bachelorprojekts arbeitete Stephanie bereits in einem Makerspace, um mit dem Lasercutter spitzenähnliche Muster zu erstellen. In Anlehnung an die Ästhetik der Spitze, die früher den wohlhabenden Gesellschaftsschichten vorbehalten war, macht die digitale Fertigung dieses Material nun für alle zugänglich. Während der Distributed Design Residency möchte Stephanie auf dem Wissen aufbauen, das sie in diesen früheren Projekten gewonnen hat, und neben spitzenähnlichen Mustern auch andere Textilien als Referenz nehmen. Durch das Experimentieren mit verschiedenen digitalen Fertigungstechnologien und unterschiedlichen Materialien möchte
Experimentieren mit Biomaterialien - Cindy Fodor
Cindy Fodor ist Modedesignerin und hat vor Kurzem mit ihrer ersten Kollektion ENIGMA, die 3D-Druck- und Laser Cutting mit traditioneller Handwerkskunst kombiniert, ihren Abschluss gemacht. Im Happylab will Cindy in den nächsten Monaten mit Biomaterialien experimentieren und eigene Textilien entwickeln, die mit den Laser Cuttern im Makerspace weiterverarbeitet werden können. Sie wird ihre Experimente dokumentieren und eine offene Musterbibliothek für die von ihr hergestellten Biomaterialien anlegen - inklusive Rezeptanleitungen, damit auch andere Designer*innen und Maker*innen von ihren Erkenntnissen profitieren können.
Holzfahrräder für Kinder die jeder Erwachsene gerne gehabt hätte - Robert Poeckh
Nach der Schule entschied sich Robert Poeckh gegen ein Industriedesign-Studium. Stattdessen studierte er Betriebswirtschaftslehre an der WU Wien und begann in einer Wiener Werbeagentur zu arbeiten. Doch der Gedanke, ein eigenes Produkt zu entwerfen und zu entwickeln, hat ihn nicht losgelassen. Deshalb hat er 2018 begonnen, im Happylab Balance Boards und andere kleine Projekte für Freunde, Familie und sich selbst zu produzieren. Das führte Robert zu seinem aktuellen Projekt, das er während der Distributed Design Residency weiterentwickeln möchte: Holzfahrräder für Kinder mit einem unverwechselbaren Design. In den nächsten Monaten wird Robert eine erste Kleinserie von Holzfahrrädern mit Hilfe der CNC-Fräse in der Holzwerkstatt im Happylab fertigstellen.
MÜLL ABER COOL - Maria Levitskaya & Daniil Chechin
Maria Levitsky und Daniil Chechin haben in Wien Architektur studiert und arbeiten beide gerne im Makerspace. In ihrem Projekt, das sie im Rahmen der Distributed Design Residency realisieren, setzen sich Maria und Daniil mit den Themen Wiederverwertung und Recycling auseinander.
Die leeren Plastik- oder Glasflaschen, die im Haushalt anfallen, müssen gereinigt und in einen speziellen Behälter oder zurück in den Laden gebracht werden, damit sie ordnungsgemäß recycelt werden können. Platzmangel oder fehlende effiziente Lagerungsmöglichkeiten erschweren das Sammeln von Plastik- und Glasabfällen vor dem Recycling. "MÜLL ABER COOL" zielt darauf ab, einen neuen Möbeltyp für die zeitweilige Aufbewahrung von recycelbaren Behältern zu finden, indem Funktionalität und Ästhetik vereint werden.
Massageliege für Schwangere - Katharina Gleißberg
Katharina Gleißberg ist Heilmasseurin und realisiert ihre eigenen DIY-Projekte mit digitalen Fabrikationswerkzeugen bei uns im Makerspace. Im Laufe ihres Berufslebens hat sich ein bestimmter Fokus ergeben und ein Schwerpunktklientel herauskristallisiert: Katharina arbeitet viel mit schwangeren Frauen. Nur ihre Massageliege ist dieselbe geblieben, obwohl sich auch die Anforderungen an sie geändert haben. So kam Katharina die Idee, eine modulare Massageliege selbst zu bauen - mit einem Ausschnitt für den schwangeren Bauch, höhenverstellbaren Teilen und Add-ons.
Während der Distributed Design Residency wird Katharina das Design der Massageliege entwickeln und ihren ersten Prototyp auf der CNC-Fräsmaschine im Happylab bauen.
QUADRAT hoch 2 - Konstanze Prechtl
Konstanze Prechtl ist freischaffende Künstlerin und Schmuckdesignerin und lebt in Wien. Ihre Entwürfe bestehen aus lasergecuttetem Metall, das sie biegt und in verschiedenen Farben pulverbeschichtet oder mit Stoff überzieht. Bisher hat Konstanze das Laser Cutting der Metallteile im Ausland in Auftrag gegeben, würde es in Zukunft aber lieber selbst lokal produzieren, um unnötige Transporte einzusparen und die Produktion in eigener Hand zu behalten. In den nächsten Monaten wird Konstanze ihre Schmuckkollektion mit dem Metall Laser Cutter und anderen Werkzeugen in der Metallwerkstatt im Happylab weiter entwickeln.
TMBR Scooters - Katrin Batko
Scooter und E-Scooter gehören schon seit einigen Jahren zum Stadtbild. Doch sie sehen alle gleich aus und unterscheiden sich äußerlich kaum voneinander. Während der Fahrradmarkt alle möglichen Farben und Formen bietet, gibt es auf dem Rollermarkt kaum eine Auswahl.
Seit Herbst 2021 arbeitet Katrin Batko an einem E-Scooter aus nachhaltigen Materialien wie Holz und Bambus, dessen modulare Elemente regional produziert werden können. Im Rahmen der Distributed Design Residency ist es Katrins Ziel, ihren Prototyp weiterzuentwickeln - einen nachhaltigen E-Scooter, der sich optisch abhebt und durch unverwechselbares Design besticht.
Alle Arbeiten werden im März 2023 in einer gemeinsamen Ausstellung im Happylab präsentiert! Wir halten euch außerdem auf unseren Social Media Kanälen über den Projektfortschritt auf dem Laufenden!